Volkstrauertag 2021

14.11.2021

Kurz nach dem Ersten Weltkrieg, der allein zwei Millionen deutsche Soldaten das Leben kostete, wurde der Volkstrauertag erstmals 1919 vorgeschlagen. Drei Jahre später fand die erste Gedenkstunde im Reichstag statt.

1926 entschied die Regierung, den Volkstrauertag am fünften Sonntag nach Ostern zu begehen. Nach mehreren Änderungen hinsichtlich des Datums und des Namens – unter anderem durch die Nationalsozialisten (»Heldengedenktag«) – wurde der Volkstrauertag in der Bundesrepublik 1952 wieder eingeführt. Seither genießt er hierzulande den Status eines gesetzlichen Gedenktags.

Der Volkstrauertag zählt zu den sogenannten stillen Tagen, die auch stille Feiertage genannt werden – obwohl es sich nicht bei allen stillen Feiertagen um gesetzliche Feiertage handelt. An stillen Tagen sind im Alltag besondere Einschränkungen zu beachten. Es gilt – je nach Bundesland – ein Tanzverbot. Außerdem ist es Kneipenbesitzern untersagt, ab einer gewissen Uhrzeit noch Musik zu spielen. Aufgrund der Corona-Pandemie wird der Volkstrauertag ohnehin etwas anders ausfallen als in den Jahren zuvor.

Überall in Deutschland finden Gottesdienste statt, in denen der Toten gedacht wird. Die zentrale Gedenkstunde findet allerdings unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten im Plenarsaal des Deutschen Bundestages statt. 2018 nahm der französische Präsident Emmanuel Macron an der Zeremonie teil. Im vergangenen Jahr waren Prinz Charles und Herzogin Camilla bei einer Gedenkveranstaltung in Berlin anwesend. In diesem Jahr wird Frank-Walter Steinmeier am Rednerpult stehen.

Wir gedenken heute auch der Opfer von Krieg und Gewalt in unserer Gegenwart, der Opfer von Kämpfen, von Terroranschlägen, von fremdenfeindlichen Attacken. Und in diesem Jahr schließen wir in unsere Gedanken und Gebete insbesondere auch die Verstorbenen der Corona-Pandemie und der Flutkatastrophe im Juli dieses Jahres mit ein.